Panorama Hansestadt Stralsund

    






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Stralsunder Geschichte I. Teil
Von der Siedlungsgründung bis zum Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen.


10. Jahrhundert
Von den Ranen am Ostseestrand als Siedlung auf einer von Sümpfen umgebenen Halbinsel gegründet, kann Stralsund auf eine ereignisreiche Geschichte zurück blicken.

Gründungsurkunde der Stadt Stralsund
Gründungsurkunde der Stadt Stralsund
1. Oktober 1234
Der slawische Fürst Wizlaw I. zu Charenza (Rügen) verleiht dem Fischerdorf Stralow am Strelasund das Lübische Stadtrecht.

ab 1234
Im Zuge der Christianisierung kamen Menschen überwiegend aus dem deutschsprachigen, hauptsächlich aus dem westfälischen Raum nach Stralsund.
Die Slawen mussten sich den deutschen Zuwanderern in Sprache und Lebensweise anpassen.

25. Februar 1240
Fürst Witzlaw I. stellte auf seinem Prohner Schloss eine zweite Urkunde aus, die bedeutsam für Stralsund war. In dem Text nannte Witzlaw I. nochmals die Stadtrechtsverleihung nach Rostocker Vorbild, erwähnt wurde auch erstmals Stralesund als Stadtname. Die Stadt erhielt das Fährdorf (antiquus navalis transitus) gegen Zahlung von neunzig Mark rügenscher Münze und die Insel Strale (Dänholm) sowie Wälder (heute: Frankenvorstadt) und Äcker (heute: Kniepervorstadt) innerhalb der Stadtgrenzen als Geschenk. Zusätzlich gestattete die Urkunde den Stralsundern freien Fischfang und die Jagd auf Niederwild. Sie garantierte auch die Zollfreiheit im gesamten Fürstentum. Dadurch entwickelte sich die junge Stadt zu einem aufblühenden Handelsstandort und als Konkurrenz zu den bestehenden Handelsstädten.
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In 1249
überfiel eine Flotte der Hansestadt Lübeck unter Alexander von Soltwedels unerwartet die Stadt und legte sie in Schutt und Asche. Stralesund wurde aber schnell wieder aufgebaut. In der Altstadt am Alten Markt wurden beeindruckende Bauten errichtet.

1254 - Anfang 1300
Bau des Johannisklosters am Stadtrand, damals noch direkt am Ufer des Strelasundes, als Kloster der Franziskaner.
Klosterareal des Johannisklosters
Klosterareal des Johannisklosters

1251
Das Katharinenkloster, zählt zu den besterhaltenen Bauwerken der norddeutschen Backsteingotik. Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert von Mönchen des Dominikaner-Ordens auf Veranlassung des Fürsten Jaromar II. gegründet.

1276
Erstmalige Erwähnung der Nikolaikirche. Im langen inneren Gang des angrenzenden Rathauses befanden sich ursprünglich die Verkaufsstände vieler Händler.
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Die Nikolaikirche am Alten Markt in Stralsund
Die Nikolaikirche am Alten Markt in Stralsund

1260er Jahre
In den 1260er Jahren begannen die Erweiterungen mit dem Zusammenwachsen von Alt- und Neustadt zum Ende des 13. Jahrhunderts.

1265
Stralsund schloss einen Vertrag mit Demmin.

1267
und mit Tribsees, in welchen weitgehende Rechtshilfen besiegelt wurden.

1271
Große Teile der überwiegend aus Holz gebauten Stadt wurden durch ein Feuer zerstört. Danach wurde die Stadt mit einem erheblich höheren Anteil an Backsteinbauten erneuert.

1278
Stralsund erwarb zusammen mit Lübeck, Rostock, Wismar und Greifswald die Zollfreiheit auf den Märkten in Hvidanger (Dänemark).

1283
Waren es wieder diese Städte sowie Stettin, Demmin und Anklam, die im Rostocker Landfrieden Verträge mit den Landesfürsten schlossen. Darin wurde den Städten erstmals auch das Recht eingeräumt, Bündnisse zu schließen.
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Ende 1283
Bewährte sich dieses Bündnis erstmals in der Blockade der norwegischen Häfen im Streit zwischen Norwegen und den deutschen Handelsstädten.

1283
Gab es schon drei Ziegeleien in Stralsund.

1290
Mit dem Handel entwickelte sich auch das produzierende Gewerbe. Diese Handwerker hatten sich in Ämtern (Zünfte) organisiert, die nach Gewerken unterschieden wurden. Erstes nachweisbares Amt in Stralsund war das der Schuhmacher, welches 1290 belegt ist.

1293
Verpflichteten sich Stralsund, Lübeck, Rostock, Wismar und Greifswald zu gegenseitigem Beistand, was nach diplomatischen Maßnahmen der Städte füreinander auch das Aufstellen gemeinsamer Kriegsflotten vorsah. Der Grundstein für die Städtehanse („Hanse“ bedeutet „Schar“) war gelegt.
Während der Blütezeit im Mittelalter war Stalesund Mitglieder der Hanse.

1298
Erstmalige Erwähnung der Marienkirche am Neuen Markt.
Die Marienkirche am Neuen Markt
Die Marienkirche am Neuen Markt

Ab 1300
Die um die Stadt herum liegenden Moore wurden zu Teichen ausgebaut und aufgestaut und trugen so zum wesentlichen Schutz gegen Angreifer in diesen kriegerischen Jahrhunderten bei.
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1300 - 1310
Baubeginn des Stralsunder Rathauses. Stetige Erweiterungs- und Umbauten sorgten bis zum 19. Jahrhundert für einen architektonischen Stilmix.
Das Rathaus der Hansestadt Stralsund
Das Rathaus der Hansestadt Stralsund

1303
Die Jakobikirche wurde im Jahr 1303 erstmals erwähnt und ist damit die jüngste der drei Stralsunder Pfarrkirchen. Sie wird gegenwärtig als Kulturkirche genutzt.
Die Jakobikiche
Die Jakobikiche

1311
Im Markgrafenkrieg zog eine vereinigte Streitmacht aus Dänemark, Sachsen, Braunschweig, Thüringen, Meißen, Polen, Brandenburg, Holstein, Magdeburg, Bremen und Wittenburg zuerst gegen Wismar und Rostock, die von den Streitmächten erobert wurden.

1313
Stralsund kaufte sich frei und verzichtete auf einen Großteil seiner bisherigen Privilegien.

1316
Nachdem sich Stralsund mit den Brandenburgern verbündete, wurde die Belagerung Stralsunds durch dänische und mit den Dänen verbündete Truppen gebrochen. Die Gefangennahme des Herzogs von Sachsen-Lauenburg brachte der Stadt hohe Lösegelder (wahrscheinlich wurde davon der Schaugiebel des Rathauses finanziert), nach dem Bruch der Koalition gegen Stralsund konnte die wieder erstarkte Stadt ihre Privilegien sogar noch ausbauen. Stralsund erwarb den Stralsunder und den rügenschen Zoll sowie die Münze im Fürstentum, dazu die Schirmherrschaft über die Schulen und die fürstlichen Mühlen vor der Stadt.
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ab 1319
In der Münze wurde ab 1319 die Sundische Mark geprägt.

8. November 1325
Nach dem Tode des rügenschen Fürsten Wizlaw III. verbündeten sich Dänen und Mecklenburger zur Übernahme der Macht.

1327
Stralsund schlug mit dem holsteinischen Verbündeten die Mecklenburger. Das Fürstentum Rügen vereinigte sich mit dem Herzogtum Pommern-Wolgast. Nach dem Ende dieser langen kriegerischen Auseinandersetzungen, blühten der Handel und die Wirtschaft Stralsunds schnell wieder auf.

1340
wurde ein Böttchermeister, der die Absetzung des mit der Zustimmung des Rates gewählten Altermannes seines Amtes gefordert hatte, aus der Stadt verbannt. Die Aufnahme in ein Amt war streng reglementiert. Der um Aufnahme bittende Handwerker musste seine eheliche und vor allem freie Geburt nachweisen, ein Meisterstück vorweisen, einen finanziellen Obolus an das Amt und eine Weinspende an die Altermänner entrichten, das Bürgerrecht vor dem Rat erwerben und ein bestimmtes Vermögen nachweisen. Die Zahl der Mitglieder eines Amtes war begrenzt. Die Ämter legten zudem fest, wie viele Gesellen die Meister beschäftigen und wie viele Aufträge sie annehmen durften.

1358
König Magnus sichertte den Stralsunder Bürgern seinen besonderen Schutz zu, sofern sie Norwegen als Handeltreibende besuchten. Weiterhin wurden den deutschen Hansestädten in Norwegen günstige Zölle eingeräumt.

24. Mai 1370
Der Friede von Stralsund wurde zwischen dem dänischen König Waldemar IV. und dem Bündnis der Hansestädte in der Hansestadt Stralsund geschlossen.
Der Friede von Stralsund markiert den Höhepunkt der Macht des hansischen Städtebunds im Ostseeraum. Außerdem erreichte er, dass Waldemars Nachfolger nur mit vorheriger Zustimmung der Hanse gewählt werden durfte.
Urkunde Der Friede von Stralsund
Urkunde Der Friede von Stralsund

1407
Die Stralsunder verbrannten auf dem Scheiterhafen auf dem Neuen Markt, im Papenbrand thom Sunde, drei Priester, denen sie Hochmut vorwarfen.

22. September 1426
Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Wismar, Rostock und Stralsund schlossen ein Kriegsbündnis gegen König Erich und verbündeten sich alsdann mit den Herzögen von Schleswig. Nur 18 sächsische Hansestädte schlossen sich dem Bündnis an, die preußischen Städte verweigerten die Zusammenarbeit, und auch die beiden Mitglieder des wendischen Viertels, Greifswald und Anklam, verweigerten sich. Diese beiden wurden daraufhin aus der Hanse ausgeschlossen. Stralsund stand unter pommerscher Landesherrschaft, die wiederum eng mit Dänemark verbandelt war, wies jedoch diplomatischen Druck von dieser Seite zurück.
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1427
Kam es zum Krieg der Kalmarer Union gegen die Hanse. Nach anfänglichen großen Erfolgen der Hansestädte wendete sich schnell das Blatt. Am 11. Juli 1427 erlitt die 36 Schiffe starke Flotte der Hanse unter Kommando des Lübecker Bürgermeisters Tidemann Steen im Strelasund eine schwere Niederlage.

4. Mai 1429
Dänischer Angriff auf Stralsund mit über 70 Schiffen und 1.300 Söldnern. Plünderung der Speicher und Brandschatzung im Hafen. Der Angriff auf die Stadt wurde abgewehrt.

8. Mai 1429
Stralsunder Gegenangriff mit je 3 hanseatischen Schiffen aus Lübeck und Wismar und 7 Stralsunder Schiffen gelang der Überraschungsangriff. Die Dänische Flotte wurde erobert oder vernichtet und die Dänen verloren ein Drittel der Mannschaft, davon rund 300 Gefangene. Nur 3 bis 4 Schiffe konnten entkommen. Zum Andenken an diesen Erfolg nannten die Stralsunder fortan die Insel Strale den Dänholm.

15. Jahrhundert
Das 15. Jahrhundert wurde zur Blütezeit Stralsunds. Fernhandel und Schifffahrt waren die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Zu den bisherigen Handelspartnern traten Schottland und Spanien. 350 Kaufleute betrieben um 1450 den Fernhandel, davon gehörte die Hälfte zu den Gewandschneidern. 13 Werften verzeichnet das Stadtbuch um 1421. 1488 gründen 50 Schiffer die St. Marienbruderschaft der Schiffer in Stralsund, den Vorläufer der Stralsunder Schiffercompagnie, die noch heute existiert. Die Stralsunder besaßen das Handelsmonopol auf der gesamten Insel Rügen und geboten über beide Fährverbindungen zwischen Rügen und dem Festland, nämlich der Fähre zwischen Altefähr und Stralsund (Strelasundquerung) und zwischen Glewitz und Stahlbrode. Das Bauwesen erlebte einen gewaltigen Aufschwung, sowohl durch die Erneuerung der bestehenden und den Aufbau weiterer Festungsanlagen als auch durch den Bau prächtiger Giebelhäuser durch Stralsunder Kaufleute. Auch die Schaufassade des Rathauses wurde nun errichtet. Ebenso wurden die Stralsunder Kirchen ausgebaut (bzw. die Marienkirche wieder aufgebaut).

1575 bis 1849
Das Stralsunder Stadtgebiet erhält ein eigenes Stralsunder Konsistorium, als reformiertes, kirchliches Gericht.

1594
sind in Stralsund 171 Brauhäuser nachgewiesen, von denen die Mehrzahl Starkbier für den Export per Seehandel herstellte.

16. Jahrhundert
In einem Steuerregister vom Beginn des 16. Jahrhunderts sind die Einnahmen der Stadt aus einer Sondersteuer zur Sicherung der Privilegien in Dänemark, Norwegen und Schweden auflistet. Durch die Einteilung der Einwohner nach ihrem Vermögen in sieben Gruppen, ergibt sich ein Bild der Sozialstruktur Stralsunds.
Mit 0,5 Prozent der Stralsunder Bevölkerung zählten die Ratsherren, die Mitglieder der Gewandschneiderkorporation waren, zu den wohlhabendsten Einwohnern. 1,2 Prozent stellte die zweite Gruppe, die ebenfalls aus Gewandschneidern und aus Großkaufleuten bestand. In der dritten Gruppe der Bürger, 3,9 Prozent umfassend, waren ebenfalls Mitglieder der Gewandschneider und Großkaufleute gelistet. In der vierten Gruppe, 7 Prozent der Bevölkerung umfassend, finden sich kleinere Kaufleute und vereinzelt auch Handwerksmeister. Viele der Handwerksmeister, besonders die Knochenhauer, Bäcker und Böttcher, finden sich in der 6,7 Prozent der Bevölkerung umfassenden fünften Gruppe. Die sechste Gruppe, 35 Prozent umfassend, vereint die restlichen Handwerksmeister. In der siebten Gruppe, die 45,7 Prozent der Stralsunder Bevölkerung umfasst, befinden sich die Besitzlosen: Träger und Tagelöhner. Nicht besteuert und daher nicht in der Aufstellung erfasst wurden die Unselbständigen (Gesellen, Dienstboten und Arme).
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1628
Beendigung der Belagerung durch Wallenstein.
Belagerung Stalsunds
Belagerung Stalsunds

20. September 1678 -
15. Oktober 1678
Die Belagerung von Stralsund im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg zwischen Schweden und Brandenburg-Preußen. Ein 21.500 Mann starkes brandenburg-preußisches Heer übernahm nach einem weniger als 20 Stunden dauernden Bombardement, wodurch große Teile der Stadt zerstört wurden, die wichtige, bis dato zu Schweden gehörende Festung Stralsund.
Stralsund-Alter Stich um 1652
Stralsund-Alter Stich um 1652

12. Juni 1680
In der gerade im Wiedeaufbau befindlichen Sadt brach ein Großbrand aus, der auch Teile des Rathauses zerstörte.

1706/1707
In der schwedischen Stadtaufnahme sind die Besitzer der 1601 erfassen Grundstücke nach Berufen aufgeführt. Danach gab es zu dieser Zeit in Stralsund 110 Getreidehändler, 97 Mälzer, 74 Schiffer und 64 Bierbrauer. Von den 475 Handwerkern waren 50 Schuster, 42 Fischer, 27 Bäcker, 26 Schneider, 23 Leinweber, 21 Schmiede und 21 Zimmerleute.

1709 Januar - Juli
An den Pocken sterben 600 Kinder in Stralsund

August 1710 - April 1711
In Stralsund wütete eine Pestepedemie, die über die Hälfte der 8.000 Einwohner hinweg raffte.

August 1711
Es vereinigten sich die Truppen Sachsens, Russlands und Dänemarks in Schwedisch-Vorpommern, die vom 7. September 1711 bis zu ihrem Abzug Anfang Januar 1712 Stralsund belagerten.

1715 - 1716
Nachdem Stralsund im Pommernfeldzug monatelang belagert wurde, ergaben sich die eingeschlossenen Schweden am 23. Dezember 1715. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm übergab Stralsund den Dänen.

1720 - 1815
Erst mit dem Frieden von Frederiksborg kam Stralsund wieder ins schwedische Reich. Ab 1720 war Stralsund die Hauptstadt von Schwedisch-Vorpommern und blieb es bis zum Ende der Schwedenzeit im Jahr 1815.

1800 – 1815
Die letzten Schwedenjahre und französische Besetzung.

6. August 1807
Die Franzosen starten einen ersten Angriff auf Stralsund. Am 9. August wurde die schwedische Regierung nach Bergen auf Rügen verlegt. Der König übergab am 19. August die Regierung an den Stralsunder Magistrat. Bürgermeister David Lucas Kühl übergab am 20. August gegen 18 Uhr die Stadt an die Belagerer. Am Abend noch besetzten französische Truppen Stralsund. Nach einer Audienz des Bürgermeisters bei Napoleon wurden die Truppen im März 1808 größtenteils abgezogen.
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25. Mai 1809
Major Freiherr Ferdinand von Schill besiegt die kleine Streitmacht der verbliebenen französischen Truppen und hoffte er in der Festungsstadt Stralsund auf ein Fanal für die Befreiung von der französischen Fremdherrschaft.

31. Mai 1809
Eine gewaltige Übermacht von 6.000 französischen Soldaten rückerobert Stralsund für Frankreich.

1810
Im Januar kam es zum Frieden zwischen Frankreich und Schweden und zur Rückgabe Stralsunds an Schweden.

1812
Am 27. Januar zogen die Franzosen wieder in Stralsund ein.

1813
Am 15. März zogen wieder schwedische Truppen in Stralsund ein.

23. Oktober 1815
Schweden setzte die Verträge des Wiener Kongresses um und trat Stralsund und Vorpommern an Preußen ab.

1818
Stralsund wurde Sitz der Verwaltung des gleichnamigen preußischen Regierungsbezirks.

1848/1849
Bürgerliche Revolution.

1848
Am 18. März 1848 zogen Stralsunder Bürger durch die Stadt. Sie riefen: „Es lebe die Revolution“. Fensterscheiben wurden eingeworfen und die Polizei nahm einen Demonstranten fest.
In einer Abstimmung am 9. Juli 1848 entschied sich eine Mehrheit gegen die alte Stadtverfassung und für Reformen.
Bei der Wahl zur Zweiten Kammer am 21. Januar 1849 traten der „Volksverein“ und der „Constitutionelle Club“ zusammen als Wahlverein „Demokratisch-Konstitutionelle Partei“ an und stellten fast zwei Drittel der 72 Wahlmänner.

1848
Die in Stralsund niedergelassenen Reeder verfügten über 96 Handelsschiffe.
Stralsund um 1851
Stralsund um 1851

1854
Zur Ausbildung der Seeleute gründete Carl Wilhelm Lorenz 1854 die Navigationsvorschule Stralsund, die bis 1880 1046 Matrosen absolvierten.

1856 - 1883
Von 1856 bis 1883 wurde der in Rostock gebaute 27 Meter lange Raddampfer „Altefähr“ für den Fährverkehr über den Strelasund zwischen Stralsund und Altefähr auf Rügen eingesetzt.

1874
Es wurde der Stadtkreis Stralsund gebildet. Zuvor gehörte Stralsund zum Kreis Franzburg.

1875
Das erste Wertheim-Kaufhaus wird in Stralsund von den Wertheim Brüdern gebaut.

1878
219 Schiffe waren in Stralsund beheimatet, sie hatten eine Kapazität von insgesamt 45.459 Register-Tonnen.

1879
Leonhard Tietz eröffnete am 14. August einen kleinen Laden und begründete damit den später als Kaufhof bekannten Konzern.
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1884
Der Plan von Haselbergs wurde umgesetzt und in Lüssow ein Wasserwerk gebaut. Da auch die Arbeiten an der Stralsunder Kanalisation in diesem Jahr ihren Abschluss fanden konnte fortan die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser sichergestellt werden. Die grassierende Typhusepidemie erlosch.

1888
Am 12. Oktober weihte General-Postdirektor Heinrich von Stephan das Postgebäude am Neuen Markt ein. In diesem Jahr überschritt die Anzahl der Briefsendungen die Millionengrenze.

1895
Die Schifffahrt wandelte sich. Die Vereinigten Staaten und Kanada wurden große Getreideexporteure und verdrängten Stralsunder Händler vom Markt. 1895 gab es nur noch 35 Schiffe im Stralsunder Schiffsregister. Die modernen Flotten der Zeit bestanden aus Dampfschiffen, die es in Stralsund kaum gab.

1899
Das Gaswerk und das Elektrizitätswerk wurden zum Betrieb „Stralsunder Gas- und Wasserwerke“ zusammengelegt.

1900
Die Einwohnerzahl erhöhte sich von fast 18.000 in der Mitte des Jahrhunderts bis auf 30.000 im Jahr 1900.

1. August 1914
Der Beginn des Ersten Weltkrieges brachte auch für Stralsund eine Zäsur. Männliche Stralsunder wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Die Lebensmittelpreise stiegen, und ab 1915 wurden die Grundnahrungsmittel rationiert.

16. September 1916
Eröffnung des neu gebauten Stralsunder Stadttheaters.

1918
Die Stralsunder Spielkartenfabrik, die zur kriegswichtigen Industrie zählte, verdoppelte zwischen 1914 und 1918 ihre Gewinne.
Im Sommer 1918 wurde eine Niederlassung der Luftfahrzeug-Gesellschaft (LFG) in Stralsund gegründet, die Wasserflugzeuge (Typ „Albatros“) fertigte. Der kriegswichtige Betrieb beschäftigte 300 Arbeiter, die überwiegend aus den Industriezentren Bitterfeld und Magdeburg stammten.

1920er
Mitte der 1920er Jahre schloss die LFG ihre Stralsunder Niederlassung. Im März 1928 lag die Zahl der Erwerbslosen bei 1435, im Dezember 1928 bei 2408.

1931
wurde die Spielkartenfabrik in Stralsund geschlossen, nachdem der Betrieb komplett nach Altenburg verlegt worden war.
Die Bedeutung des Hafens ging zurück, und nur zwei kleinere Werften existierten noch in der Stadt.

1932
Ende Januar waren im Bereich des Arbeitsamtes Stralsund 16.277 Menschen als arbeitslos registriert.

1936
Als erste feste Verbindung der Insel Rügen mit Stralsund auf dem dem Festland wird der Rügendamm fertig gestellt.

1933 - 1945
Die Zeit war geprägt von der Herrschaft der Nationalsozialisten und vom Zweiten Weltkrieg.

1936/1937
Die Firmen Wertheim und Tietz wurden arisiert, da ihre Besitzer Juden waren.

15. Oktober 1938
Gab es in Stralsund noch 20 kleinere Geschäfte, deren Inhaber Juden waren. Auch diese wurden enteignet und die Besitzer verfolgt und deportiert.

1939
Am 11. Mai 1939 meldete Oberbürgermeister Werner Stoll dem Gauleiter Schwede-Coburg in Stettin die Beendigung der „Abwicklung“ der jüdischen Betriebe.
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1939
1.287 Patienten der Stralsunder Heil- und Pflegeanstalt wurden über den Güterbahnhof Stralsund zur Liquidation in den Wald von Piasnica verfrachtet. Verantwortlich war der Gauleiter in Pommern Franz Schwede. Diese Anstalt war die erste in Deutschland, die davon betroffen war. Sie wurde danach von der Waffen-SS genutzt.

9. November 1939
Auf dem Alten Markt fand eine Vereidigung von SS-Angehörigen statt. Zuvor war im Stralsunder Theater eine Feier zum Gedenken an den Hitler-Putsch im November 1923 abgehalten worden.

10. November 1938
In der Nacht zum 10. November 1938, der Reichspogromnacht, zerstörten SA- und SS-Männer jüdische Geschäfte und Wohnungen und setzten die Synagoge in Brand.

1941-1942
Am 7. Januar 1941 wurde beim Amtsgericht Stralsund die Kröger-Werft GmbH eingetragen, am 13. März 1941 begann man mit dem Bau auf einem 56.700 Quadratmeter großen Grundstück im Industriehafen, wobei viele Kriegsgefangene eingesetzt wurden. Ein Teil des Fischereihafens wurde verlegt und im Hafen der Südkai angelegt. Am 1. April 1942 begann die Produktion in der Werft.

1942-1943
In der Zuckerfabrik waren 232 sowjetische Kriegsgefangene und 45 Kriegsgefangene aus anderen Ländern eingesetzt, 1943 waren es 241 Kriegsgefangene aus Italien und 20 sowjetische Kriegsgefangene.

1944
Beim Luftangriff am 6. Oktober kamen in Stralsund geschätzte 800 Menschen ums Leben. Es wurden etwa 8.000 Wohnungen getroffen. Es gab zwischen 12.000 und 14.000 Obdachlose.
Von den 2.285 Gebäuden der Innenstadt wurden 385 ebenso zerstört wie 133 Geschäfte und 17.500 m² Gewerberaum. Zu den zerstörten 43 Baudenkmalen gehörten die Johanniskirche und der Kreuzgang im Johanniskloster, das Semlower Tor, das Wrangelsche Palais und das Gebäude der Schiffercompagnie. 176 Wohnhäuser hatten Schäden erlitten, die sie unbewohnbar machten. 19 Prozent aller Häuser der Stadt und damit fast 47 Prozent des städtischen Wohnraums waren zerstört.
Die Sprengbomben hatten ganze Straßenzüge zerstört, die Brandbomben die Stadt in Flammen gesetzt. Die Trümmer erschwerten die Lösch- und Bergungsarbeiten; Löschwasser konnte nur aus den städtischen Teichen entnommen werden, was die Rettung stark verzögerte.

1945
Am 28. April, drei Tage bevor Stralsund durch die 90. Schützendivision der Roten Armee erobert wurde, wurde die Rügendammbrücke für Flüchtlinge auf Weisung des Gauleiters Schwede gesperrt und die errichteten Panzersperren verschlossen. General Kurt Hauschulz bezog seinen Gefechtsstand im Stadttheater. Am 29. April 1945 gab Schwede den Räumungsbefehl für die Zivilbevölkerung. Zu dieser Zeit waren in Stralsund 32.396 Einwohner gemeldet. Dazu kamen 24.614 gemeldete Flüchtlinge sowie 4279 Fremdarbeiter und Kriegsgefangene. Ein Tag später hatten circa die Hälfte der Bewohner die Stadt flüchtend in Richtung Franzburg, Barth und Rügen verlassen.
Die Rote Armee rückte in Stralsund nahezu kampflos ein.
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Hansestadt Stralsund
Luftbild von Stralsund vom Sund
Die Hansestadt Stralsund wird durch Ihre Lage am Strelasund, gegenüber von Rügen, auch als Tor zur Insel Rügen bezeichnet. Sie ist der Verwaltungssitz des Landkreises Vorpommern-Rügen.

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