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Rügener Spezial-Themen
Kreide
Die Entstehung, Abbau und Verarbeitung und die Anwendungsbereiche der Kreide
Die Entstehung der Kreide

Mit Ende des Erdaltertums vor ca. 250 Millionen Jahren begann der Großkontinent Pangäa zu zerbrechen.
Dabei entstanden flache Schelfmeere, wie auch das in der Kreidezeit vor 142 bis 65 Millionen Jahren.
Riesige Mengen planktischer Organismen mit winzigen Kalkschalen und Skeletten lebten in diesem Ozean. Starben Sie ab, so sanken die Kalkrückstände auf den Meeresboden. Am Südrand des Fennoskandischen Landes bildeten sie vor allem in den Senken Kalklagerstätten von großer Mächtigkeit.

In dem großflächigen Teil der Rügener Senke,


der heute als Mittelpunkt die Insel Rügen bildet, lebten wohl besonders kleine Winzlinge dieser Organismen, denn die Rügener Kreide, ein Kalkprodukt, zeichnet sich durch eine besondere Feinheit in der Struktur aus. Die Kreide selbst ist ein natürliches, feinkörniges und weißes Calciumcarbonat, das sich im Meer durch Ablagerung der Schalenreste früherdgeschichtlicher, einzelliger Tiere, Foraminiferen und Pflanzen, einzellige Algen, sogenannte Coccolithen, deren Oberfläche mit rädchenförmigen Kalkplättchen von etwa 0,015mm bedeckt waren, gebildet hat. Dabei stellen diese winzigen Kalkplättchen der Coccolithen mit 50 Prozent den Hauptteil der Kreide.


Das Kreide-Schelfmeer

Diese Ablagerungen bildeten sich hauptsächlich vor 70 bis 60 Millionen Jahren.
Am Ende der Kreidezeit und in der Tertiär-Zeit wurden diese Senken mit der darin befindlichen Kreide und den Sedimenten durch pressende Erdbewegungen angehoben. Gleichzeitig fiel der Meeresspiegel und diese Gebiete fielen trocken, wurden also wieder Land.


In den drei Eiszeiten, hauptsächlich im Pleistozän vor ca. 20.000 Jahren, drückten die gewaltigen Eismassen der Gletscher die Kreide an die Oberfläche und formten mit dieser und den Geschiebemergel die Inselgruppe Rügen. Dabei wurde vor allem die Insel Jasmund hoch aufgestaucht und die Kreide ragt hier bis an die Erdoberfläche


Die Kreideküste auf Jasmund
Der Abbau und die Verarbeitung

Vom Anbeginn des Kreideabbaus hatte sich bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts beim Abbau und in der Herstellung der Schlämmkreide kaum etwas geändert: Die Kreide wurde mit der Spitzhacke aus der steilen Kreidewand gehauen und mit Loren zum Werkplatz gefahren.

Wurde bis zum 2. Weltkrieg überwiegend die Rohkreide vermarktet, so wandelte sich mit der zunehmenden Industrialisierung die Nachfrage nach anwendungsgerechter Kreide, der man mit den Schlämmkreide-Produkten nachkommen konnte.


Für die Schlämmkreideherstellung musste die Rohkreide zerkleinert und gesiebt und in Rührbottichen mit Wasser aufgeschlämmt werden. Die sogenannte Kreidemilch wurde über Absetzrinnen, in denen die letzten kleineren Verunreinigungen, hauptsächlich aus den Feuersteinschichten, hängen blieben, in Absetzbecken geleitet, wo sie sich verdickte und vorgetrocknet wurde. In Ziegelform in feuchtem Zustand herausgestochen, wurde Sie dann in überdachten Holzregalen bei mehrmaligen Umsetzen getrocknet, gemahlen und in Säcken verkauft.


Die Kreidestück aus dem Tagebau

Dieser ganze Produktionsprozess war reine, anstrengende Handarbeit, die nur beim Rührbottich und der Mühle seit der Industriealisierung maschinell stattfand. Beim Abbau wurden um 1940 auch schon die ersten Bagger eingesetzt.
Zwischen 1946 und 1962 wurden die bis dahin kleinen Kreidebrüche stillgelegt und in Klementelvitz begann ein VEB Betrieb den automatisierten Abbau mit Baggern und Zügen und Maschinen.


In Spitzenjahren wurden hier 185.000 Tonnen Schlämmkreide und 55.000 t Rohkreide produziert.
Ab 1994 wurde der Betrieb mit einem neuen Eigentümer vollautomatisier und rationalisiert. Mit nur gut einem Zehntel der Belegschaft wuchs die Produktion auf 510.000 Jahrestonnen Schlämmkreide. Die Produduktionszeit hat sich von anfänglich ca. 80 Tagen auf 80 Minuten drastisch verkürzt.


Kritische Anmerkung:

Da die Kreidevorkommen auf Jasmund nur noch für einige Jahrzehnte in der Menge des jetzigen Abbaus reichen, sollte man sich von Seiten der Politik und des Bergamtes rechtzeitig Gedanken machen, wie wir diese unwiederbringlichen Lagerstätten behutsamer und langfristiger nutzen und erhalten können.

Für die Industrie ist natürlich der Abbau auf Jasmund höchst lukrativ,


da andere Kreidevorkommen nicht die Reinheit und Feinheit der Rügener Kreide aufweisen und sich dadurch die Produktion verteuert. Im Rahmen einer langfristigen Zukunftsvorsorge ist hier aber schon jetzt eine richtungsweisende Steuerung notwendig, dieses insbesonders vor der Tatsache, dass der Abbau in Klementelvitz sich dem Ende nähert und neue Schürfgebiete vom Bergamt genehmigt wurden.


Anwendungsbereiche der Kreide

Die außergewöhnliche Feinheit und hohe Reinheit zeichnen die Rügener Kreide aus. Dadurch ist sie ideal für viele Anwendungen.
Ursprünglich wurde sie als Düngekalk zur Düngung der Äcker eingesetzt. Auch heute wird sie dazu verwendet, jedoch auch um Düngekompositionen herzustellen und um den PH-Wert versauerter Böden und Gewässer zu regulieren.
In der Industrie kommt sie als Kalkfarbe und als Füllstoff für Farben und chemischen Produkten, wie z. B. bei Kunststoffen zum Einsatz.


In der Rauchgasentschwefelung bei Kraftwerken neutralisiert sie die schädlichen Abgase und liefert als recycelbares Produkt Gips. In der Fliesenindustrie wird sie als Füllstoff bei weißen Wandfliesen eingesetzt.

Schon seit über 100 Jahren bekannt, zwischenzeitlich aber wieder vergessen, ist die am Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckte Heilkreide. Lesen Sie mehr...

mit freundlicher Unterstützung des
Kreidemuseums Gummanz




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